Dem Geheimnis der bunten Blätter auf der Spur

Die Tage werden kürzer, die Sonne scheint weniger, es wird kälter. Der Herbst hat eindeutig Einzug gehalten. Das ist nicht zuletzt auch für jedermann aufgrund der vielen bunt gefärbten Bäume erkennbar.
Aber warum werden Blätter eigentlich bunt? Und woher kommt die bunte Farbe überhaupt? – Das wollten die Kleinen Forscher der Ganztagsklassen 1 und 2 der Grundschule Camerlo-herstraße herausfinden.
Zunächst haben wir vor der Schule Ausschau nach bunt belaubten Bäumen gehalten und jeweils ein paar grüne Blätter von Buche, Weinlaub und Ahorn gesammelt. Wieder in der Werkstatt angekommen, haben die Teams die Blätter in kleine Stücke geschnitten. Mit einer Schutzbrille ausgerüstet wurden die Blattstückchen dann unter Zugabe von Brennspiritus sowie einer Prise sauberem Sand im Mörser zu einem Brei zerstampft. Dabei wurden die Zellwände zerstört und die Blattfarbstoffe (u.a. Chlorophyll) aus den Zellen herausgelöst. Das war ganz schön anstrengend; aber es hat sich gelohnt. Im Mörser hatte sich eine grün leuch-tende Flüssigkeit gebildet, die wir in ein Becherglas abgegossen haben. Von anderen Farben war jedoch keiner Spur.
Die Kinder haben überlegt, wie man die eventuell ebenfalls in der Flüssigkeit enthaltenen Farben sichtbar machen könnte. Dabei erinnerten sie sich an das Verfahren der Chromato-graphie, welches sie bereits von einem früheren Experiment kannten (hierbei hatten wir die Farbpigmente eines schwarzen Filzstiftes mithilfe von Filterpapier und Wasser aufgetrennt). Die Kinder haben also das Ende eines Streifens weißen Filterpapiers in die grüne Flüssigkeit getaucht und konnten beobachten, wie diese sich mit der grünen Flüssigkeit vollsog. Wenig später setzte sich am oberen Rand ein gelber Streifen ab.
Wir konnten also nachweisen, dass sich in den Blättern bereits unterschiedliche Farbpig-mente befinden, der grüne Farbstoff Chlorophyll jedoch die anderen überstrahlt. Erst wenn das Chlorophyll im Herbst für den Winter im Baumstamm und der Wurzel eingelagert wird, werden auch die anderen Farbstoffe sichtbar.

Anne Kohn