Zeitreise in die Vergangenheit

 
             
  Geschichte Ismanings Geschichte Ismanings Geschichte Ismanings      
             
 

Frau Bayer vom Kallmann–Museum in Ismaning brachte unseren Schülern eine ganze Woche lang ein Stück mittelalterliche Geschichte näher.
Mittelalterlich gekleidet unternahm sie mit den Camerlohern eine Zeitreise durch 1200 Jahre Ismaninger Ortsgeschichte.
Mit einer Begrüßung in der damaligen Sprache begann die Reise zurück ins Jahr 809, dem Jahr, in dem Ismaning zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde.
Der Grund für diese Urkunde war, dass sich zwei Bischöfe gestritten hatten, und über die Beilegung des Streits eine Urkunde erstellt worden war. Da stand es in alter Schrift und in Latein deutlich auf Pergament geschrieben: „Ismanninga “
Zur damaligen Zeit war Karl der Große Kaiser im gesamten Frankenreich. Es gab damals viel Wald, aber nur wenige Häuser, Gehöfte. Wie so ein Gehöft im Jahr 809 ausgesehen haben könnte, zeigte eine bildliche Rekonstruktion: Es gab ein Grubenhaus, in dem gearbeitet wurde, ein Haupthaus mit nur einem winzigen Fensterloch, in dem gekocht und gelebt wurde, und dann noch ein Vorratshaus. Das stand auf Stelzen, geschützt vor Hochwasser und Ungetier, das die Vorräte bedrohen könnte.
Wie hat nun damals eine Familie gelebt? Es war vieles ganz, ganz anders als heute. Ein Junge könnte z.B.: „Theudoald“ geheißen haben und ein Mädchen „Swanahild“. Sprachbeispiele brachten den Kindern nahe, wie das Altbayerisch dieser Zeit geklungen haben könnte. Wie sah nun das Leben ohne Strom und elektrische Geräte aus? Wovon haben sich die Menschen damals ernährt? Die Kinder ertasteten Bohnen, Erbsen und Linsen. Nahrungsmittel, die auch noch heute gegessen werden. Mit Dörrobst oder getrocknetem Fisch kam man damals auch ohne Kühlschrank durch den Winter.
Besonders interessant war natürlich, wie die Kinder früher gelebt hatten. Es gab damals nur für die Adeligen eine Schule, die Lateinschule in Klöstern. Statt Lesen, Schreiben und Rechnen gab es für die Jungs Holz hacken und Feldarbeit, die Mädchen verrichteten Hausarbeit, mussten weben oder nähen. Mit der Puppe spielen gab es nicht. Stattdessen spielten die Kinder mit den Materialien, die es
in der Natur gab: Nüsse, Holz, Steine oder Bohnen.
Gefeiert haben die Menschen aber auch schon vor über 1200 Jahren: Hochzeiten, Geburten, den Frühling und den Herbst. Die Musik dazu wurde z.B. auf einer Knochenflöte oder einer Sackpfeife gespielt.
Den Schluss der Zeitreise bildete der Merseburger Zauberspruch, und da waren wir wieder im Jahr 2009 angelangt.

Den Kindern sah man an, dass ihre Neugierde auf das Leben in früheren Zeiten geweckt wurde. Wir danken Frau Bayer herzlich für ihre große Mühe, mit der sie unseren  Schülern die Geschichte Ismanings so lebendig näher gebracht hat.


S.Haas