„Sport ohne Grenzen“ an der Camerloherschule

 
  Sport ohne Grenzen Sport ohne Grenzen Sport ohne Grenzen Sport ohne Grenzen    
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  Sport ohne Grenzen          
             
             
 

Gemäß unserem diesjährigen Motto „Fit und gut drauf“ durften alle Kinder und Lehrerinnen der Camerloherschule dieses Schuljahr schon viele verschiedene Sportarten kennen lernen und ausprobieren. Doch vom 26. bis 29. April erwartete uns eine ganz besondere Sportwoche: Stefanie Becker und Judith Griebel vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern luden uns ein, gemeinsam mit ihnen „Sport ohne Grenzen“ zu treiben.
Und so durften für je zwei Schulstunden alle Kinder mit ihren jeweiligen Lehrerinnen erst einen Infofilm über den Behindertensport ansehen und anschließend selbst Sportarten für Menschen mit Behinderung testen.
Der Film, der im Zusammenhang mit den Paralympischen Sommerspielen in Peking im Jahr 2008 gedreht wurde, zeigte uns eine enorme Vielfalt an Sportarten, die Menschen mit Behinderung ausüben. An den Paralympics in Peking 2008 nahmen 4124 Athleten aus 148 Ländern teil, die 472 Wettkämpfe in 20 Sportarten austrugen. Zu diesen zählen u.a. Bogenschießen, Tischtennis, Leichtathletik, Judo, Sitzvolleyball, Gewichtheben, Rollstuhlbasketball, Radsport, Rudern, Rollstuhlfechten, Reiten, Segeln, Schwimmen, Rollstuhltennis und Goalball. Nach dem Film, der uns mit seinen vielen bewegenden Momenten sehr beeindruckte, durften wir ein Quiz lösen. Es war gar nicht so einfach in den unterschiedlichen Symbolen die Sportarten wieder zu erkennen!
Gespannt gingen wir daraufhin in die Turnhalle, denn nun bekamen wir die Chance Goalball zu spielen und mit einem Sportrollstuhl zu fahren.
Goalball ist ein Mannschafts-Ballsport für Blinde und Sehbehinderte. Da die Goalballspieler unterschiedlich starke Sehbehinderungen haben, tragen sie während des Spiels undurchsichtige Brillen, um eine Chancengleichheit herzustellen. Alle Spieler sind damit völlig blind und verlassen sich ausschließlich auf ihr Gehör und ihren Tastsinn. Goalball wird in der Halle gespielt. Der Ball, der aussieht wie ein Basketball, hat in seinem Inneren Glöckchen. Die beiden Tore nehmen die Breite der Grundlinien des Spielfeldes, das einem Volleyballfeld entspricht, ein. Für jede Mannschaft sind 3 Spieler auf dem Feld, die vor dem eigenen Tor auf dem Boden knien. Nun wird der Ball von hier aus zum gegnerischen Tor gerollt, während alle drei Gegenspieler versuchen, den Ball unter Einsatz ihres ganzen Körpers abzuwehren, um ein Tor zu verhindern. Dabei erkennen die Spieler Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Balls ausschließlich am Klingelgeräusch der Glöckchen. 
Und genau dieses Goalball-Spiel durften alle Kinder dann ausprobieren. Trotz vollen Körpereinsatzes war es aber teilweise gar nicht so einfach, den Ball zu erwischen!
Anschließend durften alle auf dem Pausenhof das Fahren in einem Rollstuhl testen. Ganz ohne Hilfe lernten wir geradeaus zu fahren, mit dem Rollstuhl eine 180°-Drehung zu machen und den Rest der Strecke rückwärts zurückzulegen.
Ja, an diesen besonderen Sporttagen waren wir wirklich alle „mit Leib und Seele“ dabei. Es war nicht nur körperlich faszinierend, einmal in die sportliche Rolle eines behinderten Menschen zu schlüpfen, es war auch ein ganz besonderes Gefühl, die eigene Unsicherheit nur mit dem Gehör zu überwinden oder sich ohne die Beine zu benutzen fortzubewegen.
Die Camerloherschule dankt Stefanie Becker und Judith Griebel und dem gesamten BVS Bayern von ganzem Herzen, dass sie uns ermöglicht haben, diese Erfahrungen zu sammeln. Sicher werden uns diese Tage noch lange in Erinnerung bleiben und wir können im Umgang mit behinderten Menschen immer wieder an unsere eigenen Erfahrungen zurückdenken und werden unsere Hilfe anbieten.