Kinder mit bandagierten Köpfen und großen Platz- und Schürfwunden, die noch dazu sehr fröhlich sind, gehören nicht zum alltäglichen Erscheinungsbild der Camerloher Grundschule. Dieser ungewöhnliche Anblick so kurz vor den Sommerferien erklärt sich durch einen Kurs „Erste Hilfe im Schulalltag“ für Schüler der 4. Klassen. Genau genommen sind es die Streitschlichter des aktuellen Schuljahres, denen als Anerkennung für ihre Leistung dieses Angebot durch die Sozialarbeit ermöglicht wird.

Niklas Schäfer, Referent vom Lehrzentrum Eisenbuch, hat die Inhalte der dreistündigen Veranstaltung genau auf seine Klientel 9-10 jähriger und den Kontext Schule zugeschnitten. Typische Unfallsituationen und –verletzungen in dieser Altersgruppe: Sturz auf dem Pausenhof mit Schürfwunde. Ein Kind fällt die Treppe hoch und der Zahn ist draußen. „Den Zahn muss man dann mitnehmen,“ erklärt uns eine Schülerin. Nicht nur die humorvolle Art Schäfers sondern auch seine gekonnte Art, Wunden zu schminken, machen den Kurs für die Kinder besonders anschaulich und sichern so deren stete Aufmerksamkeit. Neben den klassischen Erste Hilfe Maßnahmen erhalten die zwölf Mädchen und Jungen auch wichtige Verhaltenstipps, so das Absetzen eines Notrufes und das beruhigende Ansprechen eines verletzten Kindes.

„Eigentlich ist es recht einfach Erste Hilfe zu leisten“, erklärt die zehnjährige Chiara nach Beendigung des Kurses. Dies bestätigt auch den Eindruck der Sozialarbeiterin an der Camerloher Grundschule, Marianne Knebl, die den Kurs begleitete. Sie lobt ihre Schülerinnen und Schüler für die schnelle Auffassungsgabe und deren Empathiefähigkeit. „Schade nur, dass sie jetzt, wo sie so umfassend alles üben konnten, die Schule verlassen müssen,“ bedauert sie. Allerdings lässt sich das Gelernte auch an den weiterführenden Schulen anwenden während an der Grundschule schon die nächsten Kinder auf ihre Ausbildung zum Streitschlichter durch Marianne Knebl warten. Und vielleicht gibt es dann wieder so einen gelungenen Erste Hilfe Kurs…